AISHA Examentrainer

Tekst bij de Opgave

Deutsch, Mathe, Hip-Hop in einer Hamburger Schule gibt es diesen Stundenplan wirklich!

(1) Durch den Klassenraum donnert der Bass. Alle Blicke sind auf denselben Mann gerichtet: Er trägt die Haare kurz rasiert, Sonnenbrille und Tattoos. In einem Musikvideo, das auf einem großen Bildschirm läuft, rappt er über Träume, Frust und Stärke. Jeden Dienstag zwischen 10 und 13.25 Uhr, zwischen Deutsch und Mathe, steht hier, in einer Schule in Hamburg, seit rund einem Jahr ein besonderes Fach auf dem Stundenplan: Hip-Hop.

(2) Zu verdanken haben die Schülerinnen und Schüler das ihrem Lehrer Michael Kröger. Zwei Jahre lang hat der 33-Jährige bei der Schulleiterin dafür gekämpft und sie am Ende überzeugt, weil er gute Argumente hatte: „Oft geht es in der Schule nur darum, gute Noten zu haben, und andere Dinge kommen zu kurz", sagt er. „Wer bin ich? Wofür stehe ich? Wie kann ich meine Sorgen ausdrücken?" Alle diese Fragen, weiß er, beschäftigen seine Schülerinnen und Schüler in der Pubertät. Er glaubt, dass Hip-Hop ein Weg sein kann, Antworten zu finden.

(3) Warum die Schüler sich für Hip-Hop entschieden haben, daran erinnern sich viele heute noch genau: „Das klang so interessant und war einfach anders als alles andere", sagt die 14-jährige Vlera. Tuğçe ist kreativ und will sich in der Hip-Hop-Klasse ausleben, Judith mehr Selbstbewusstsein sammeln, Jakob eigene Songtexte schreiben - „über Schulstress und andere Probleme, dann kann man das einfach mal rauslassen". Bereut hat die Wahl bis heute niemand von ihnen.

(4) Auf großen Leinwänden, die die Schülerinnen und Schüler heute für den Klassenraum gestalten, soll am Ende etwas zu sehen sein, das sie 38: Jula malt zum Beispiel einen Wecker, weil sie immer zu spät kommt. Auf Claras Bild sind Boxhandschuhe zu sehen - sie boxt, seit sie fünf Jahre alt ist. Rumeysa lässt die Farben sprechen: „Pink, Rosa und Gelb fröhlich und positiv, so wie ich."

(5) Das erste Jahr der Hip-Hop-Klasse ist vorbei. Zeit für eine Bilanz: „Der Unterricht gibt mir Selbstbewusstsein", sagt Rumeysa. „Hier hält sich keiner für etwas Besseres", findet Vlera, und Judith erzählt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal vor anderen rappe."