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VWO - DUITS - TV1

Opgave : Tekst 3 Das Geschwätz von gestern

Tekst bij de Opgave

(1) Das Internet kann viel, aber vergessen kann es nicht. Alles - wirklich alles was im Netz veröffentlicht wird, kann auch gespeichert werden. Von Fotos über Videos bis hin zu Nachrichten und Beiträgen. Manchmal muss man zwar in den hintersten Winkeln des virtuellen Raums danach suchen, aber auch dafür gibt es 5 eigene Anwendungen, mit denen jeder Nutzer und jede Nutzerin Websites quasi abfotografieren und mithilfe von Datenbanken wieder hervorholen kann.

(2) Je mehr man postet und je jünger man dabei ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich später Unbedachtes, Unfaires, Unschönes wiederfindet. Wer sucht, wird oft fündig. Deshalb fürchten viele junge Menschen, 10 die mit Social Media groß geworden sind, dass irgendwann Relikte ihrer Vergangenheit wieder auftauchen. „Die junge Generation hat den Eindruck, dass ihre Handlungen 10 sind und dass Anonymität nicht mehr gewahrt wird", sagt Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier im Gespräch.

(3) Manchmal ist es nur das harmlose Partyfoto, auf dem man verschwitzt und 15 betrunken tanzend in einem Club abgelichtet wurde, oder ein amüsanter Clip, der in jungen Jahren auf YouTube hochgeladen wurde. Manchmal taucht aber auch etwas Ernstes auf, das schwerwiegende Konsequenzen nach sich zieht.

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(5) So hatten Unbekannte kurz nach dem Bundeskongress der Grünen Jugend 20 alte Tweets von Sarah-Lee Heinrich im Netz verbreitet. Im Alter von 13 und 14 Jahren hatte sie verletzende Äußerungen auf der Plattform veröffentlicht.

(6) Egal, ob es sich um beleidigende Tweets oder unangenehme Videos handelt, junge Menschen genießen nicht mehr den Luxus, pubertäre Aktionen zu verheimlichen. Denn diese spielen sich häufig im Internet ab oder werden dort 25 verbreitet. „In der Zeit vor Social Media war das anders", erklärt Heinzlmaier, der sich seit mehreren Jahrzehnten sozialwissenschaftlich mit der Jugend befasst. „Äußerungen oder Fehltritte haben damals den Kontext des Freundeskreises, der Familie und den regionalen Raum nicht verlassen."

(7) Das Internet sei ein neutraler Raum, sagt die Medienwissenschaftlerin Vivian 30 Roese, ein digitaler Spiegel der analogen Welt". Menschen würden die gesamte Palette an Emotionen und Menschlichkeit dort hineinprojizieren. Aber: „Social Media können eine Eigendynamik entwickeln, die im analogen Leben so gar nicht möglich ist", sagt die Medienhypeforscherin. An sozialen Netzwerken sei schwierig, dass Jugendliche in der Pubertät „ein analoges und ein digitales Ich" 35 schaffen müssten. „Sie finden quasi in zwei Welten statt, wobei eine ja schon schwierig genug ist", betont sie.

(8) Roese zufolge ist es zudem problematisch, dass junge Menschen den ihnen unbekannten Social-Media-Dynamiken schutzlos ausgeliefert sind. Sie könnten nicht abschätzen, ob die im Netz hinterlassenen Spuren morgen oder in zehn 40 Jahren gegen sie verwendet würden, erklärt die Wissenschaftlerin.

(9) Manche werden dann - so wie Sarah-Lee Heinrich - Jahre später mit ihren Fehltritten konfrontiert. Wie gerecht ist das - oder auch wie ungerecht? „Die Jugend ist die wichtigste Zeit der Sozialisierung: Jugendliche sind spontan, sie denken nicht viel über ihre Aussagen und Taten nach", sagt Jugendforscher 45 Heinzlmaier. „Sie probieren sich aus, ändern ihre Meinung sehr schnell und sind auf der Suche nach ihrer Identität. Manchmal passieren dabei Dinge, die unreflektiert und verletzend sind."

(10) Im Falle der Grüne-Jugend-Bundessprecherin denkt er: „Was Sarah-Lee Heinrich mit 14 Jahren gesagt hat, ist für die heutige Situation völlig unwichtig, 50 weil sie sich mittlerweile verändert hat." Ihre damaligen Aussagen solle man nicht mit ihrer heutigen Person in Zusammenhang stellen. „Ich würde sogar die Frage in den Raum werfen, ob sie sich überhaupt entschuldigen muss. Das müsste man eigentlich mit dem 14-jährigen Mädchen klären", ergänzt Heinzlmaier.

(11) Die Realität sieht jedoch anders aus: Manche Erwachsene müssen sich für 55 ihr 14-jähriges Ich entschuldigen, vor allem wenn der Druck in den sozialen Medien groß ist. Ein Problem, das Generationen vor ihnen in dieser Form nicht hatten. Was macht das mit jungen Menschen? „Früher war das Merkmal der 60 Jugend die Unbekümmertheit. Heute leben junge Menschen in dem Bewusstsein, dass eine Gefahr lauert", sagt Heinzlmaier. Das sei verunsichernd.

(12) Ein Luxus, den die Jungen von heute nicht haben, ist die Vergänglichkeit. Im Zeitalter der sozialen Medien vergeht die Vergangenheit nicht mehr", sagt Heinzlmaier. „Das Vergangene nimmt eine große Präsenz im Heute ein."

naar: Alisha Mendgen, RND RedaktionsNetzwerk Deutschland, 16.10.2021

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