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Opgave : Tekst 8 "Du gehörst auf den Platz"

Tekst bij de Opgave

Satou Sabally ist eine der besten Basketballerinnen. Als Kind musste sich die Berlinerin überwinden, um auf öffentlichen Sportplätzen zu spielen, weil dort Jungs den Ton angaben. Auch heute sind öffent- liche Sportplätze überwiegend männlich besetzt

(1) Ein milder Herbsttag in Berlin-Schöneberg - perfektes Wetter für Sport im Freien, nicht zu warm, nicht zu kalt. Zwei Jungs schießen sich einen Fußball zu. Ein paarmal kommt es zum Streit. Ein Stoß zu viel, Geheule, Entschuldigung, Umarmung und wieder von vorn. 24 _____ auf einem Sportplatz. Eine Situation, wie es sie in vielen Städten gibt. Die Besonderheit des Courts ist die riesige Malerei an der Hauswand darüber. Das Wandbild zeigt eine Frau mit Basketball, die einen über die Schulter anblickt.

(2) Diese Frau wird gleich aus einem schwarzen Minivan steigen, begleitet von ihrem Management, Marketingkräften ihres Sponsors und Familienmitgliedern. Die Jungs sind von ihrem Auftritt sichtlich beein- druckt, sie kennen die Frau ja schon von dem großen Bild über ihrem Spielplatz. Ihr Name ist Satou Sabally.

(3) Sabally ist 1,95 Meter groß und trägt lange, geflochtene Zöpfe. Ihr Auftritt ist locker, offenbar freut sie sich, mal wieder in ihrer Heimatstadt Berlin zu sein. Einen Tag zuvor ist sie erst angekommen aus Texas, wo sie für die Dallas Wings in der Profiliga WNBA spielt. Sabally wurde ins All-Star-Team gewählt, mit 24 Jahren gehört die Deutsche zur Weltspitze.

(4) Nach Berlin ist Sabally gekommen, um Werbung für ein persönliches Anliegen zu machen: Sportplätze nur für Mädchen. Sie will über den Satou-Sabally-Court sprechen, der auf dem Tempelhofer Feld liegt. Im Juli wurde er eröffnet, der Court soll ein Anlaufpunkt, Sportplatz und Safe Space" für Basketballerinnen sein. „Es gibt eh nicht viele Plätze, und die wenigen, die es gibt, sind überwiegend maskulin. Wenn man dort als Mädchen ankommt, wird man meistens nicht eingeladen mitzuspielen", sagt Sabally. So sei es schon in ihrer Jugend gewesen. „Wenn ich auf Plätze gehen wollte, die von Jungs belegt waren, war ich gehemmt, obwohl ich im Verein mit Jungs zusammengespielt habe."

(5) Eine Studie in Baden-Württemberg erhob 2014, dass 51 Prozent der männlichen Jugendlichen regelmäßig öffentliche Sportstätten nutzen. Bei den Mädchen waren es nur 22 Prozent. In dieser männlichen Domäne habe sie es geschafft, sich zu überwinden, sagt Sabally, aber ich musste erst beweisen, dass ich gut bin, obwohl ich das selbst schon wusste. Man muss sich immer wieder etablieren als Frau". Sie habe sich im Gegensatz zu den Jungen ständig behaupten müssen.

(6) Dass öffentliche Sportplätze häufig männlich besetzt sind, sei gesell- schaftlich bedingt, erklärt Bettina Rulofs vom Institut für Soziologie und Genderforschung der Sporthochschule Köln, Jungs würden häufiger dazu angeregt, „nach draußen zu gehen, sich den städtischen Raum oder die Nachbarschaft zu erobern". Mädchen würden nach wie vor eher aufge- fordert, innerhalb oder in der Nähe der Wohnung zu spielen, „auch aus Sorge davor, dass etwas passieren könnte, wenn sie sich außerhalb geschützter Räume bewegen". Deshalb würden sich Mädchen immer noch schwertun, „mutig und tapfer aufzutreten".

(7) Eine Beobachtung, die Sabally teilt. „Ich habe nie Jungs vom Platz runtergeschickt. Aber wenn die ankamen und spielen wollten, schickten sie mich runter. Selbst wenn ich älter war. Hätte ich andere Mädchen auf Freiplätzen gesehen, hätte ich mich so sehr gefreut." Sie startete ihre Aktion, um klar zu machen: „Du gehörst auf diesen Platz."

(8) Auf dem Schulhof, in der Sporthalle oder eben auf Freiplätzen, die nicht durch Erwachsene kontrolliert würden, können aus einem Gefühl der männlichen Überlegenheit heraus Bemerkungen fallen, die Mädchen belästigen oder diskriminieren", sagt Rulofs.

(9) Die deutsche Fußballnationalspielerin Dzsenifer Marozsán hingegen hatte damit nie ein Problem. Die 30-Jährige sagt, sie habe „die schönste Kindheit auf dem Sportplatz" gehabt. Auf öffentlichen Plätzen zu spielen habe viel zu ihrer Entwicklung beigetragen und damit den Grundstein gelegt, eine Weltklassespielerin zu werden. Ausgegrenzt habe sie sich nie gefühlt. Sportplätze für Mädchen als Safe Spaces anzubieten lehnt Marozsán ab. Sie findet, dass im Sport die ewigen Vergleiche zwischen den Geschlechtern aufhören sollten. „Jeder sollte dem nachgehen, was er oder sie am meisten mag."

(10) Offenbar sei genau das aber nicht uneingeschränkt möglich, wenn sich viele Mädchen nicht auf öffentliche Sportplätze trauten, sagt die Soziologin Rulofs. Initiativen wie die Saballys mit der Eröffnung ihres Mädchencourts finde sie deshalb wichtig.

naar: Marvin Rishi Krishan, Der Spiegel, 15.10.2022

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