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HAVO - DUITS - TV2

Opgave : Tekst 6 Die Mühle

Tekst bij de Opgave

Het volgende, ingekorte fragment komt uit het boek Die Mühle (2016) van Elisabeth Herrmann. (...) geeft aan waar iets is weggelaten.

Ich hatte Johnny bis zu dem Tag, an dem er mir vor die Füße fiel, nur ein paar Mal aus der Ferne gesehen. Eigentlich hieß er Johannes Paul Maximilian von Curtius (...). Wie er sich selbst nannte, habe ich nie erfahren. Die anderen riefen ihn Johnny. Viel mehr wusste ich nicht von ihm und seinen Freunden, die alle so etwas wie ein geheimnisvolles dunkles Leuchten umgab. Keiner kam an sie ran, und ich hatte in der kurzen Zeit, in der wir dasselbe ehrwürdige Schulportal durchschritten, tatsächlich andere Sorgen.

Vielleicht ist es an dieser Stelle ganz gut, wenn ihr wisst, mit wem ihr es zu tun habt. Ich heiße Lana und ich dachte bis zu diesem Moment, in dem Johnny vor mir auf dem Kopfsteinpflaster lag, dass es mein einziger Wunsch wäre, so normal wie die anderen zu sein. Später sollte sich das relativieren. Da wollte ich eigentlich nur noch am Leben bleiben, aber der Reihe nach.

Ich habe in meinen kaum zwanzig Jahren öfter die Schule gewechselt als andere ihre Zahnbürste. Mein Vater arbeitete für ein großes Energieunternehmen, und erst als es so richtig krachte mit (...) den Pipelines, war auch für mich endlich Schluss mit dem ganzen Zirkus. Internationale Schulen, das möchte ich hier mal allen sagen, die damit angeben wie eine Tüte Mücken, sind sch... schwierig. Kaum lernst du neue Freunde kennen, verschwinden sie auch schon wieder. Kaum hast du dir die Namen deines Sitznachbarn gemerkt, heißt es beim Abendessen: In drei Wochen geht es nach Moskau, Houston oder Kapstadt. Klingt irre. Ist es auch. Was ich gelernt habe in dieser Zeit, ist, sein Herz nicht an große Kuscheltiere und Menschen zu verschenken. Beide passen nicht in Koffer.

Dann kam irgendetwas mit Finanzkrise, mein Dad verlor den Job, und wir zogen zurück nach Hause. Oder wie man diese Kleinstadt irgendwo zwischen Oberhessischer Tiefebene und Sauerland nennen soll. In L. sprachen die Menschen nicht deutsch, sondern einen Dialekt, den ich zunächst für eine Fremdsprache hielt. Wenn man fünfmal nachfragte und an jemanden mit Geduld geriet, erfuhr man, dass >>Schtuhl de raa hiho<<<<< übersetzt bedeutete: >>Stell dein Fahrrad bitte woanders hin<< , oder so ähnlich. Ich bekam mit siebzehn ein Auto. >>Schtuhl de aa hiho<< konnte ich dann schon selbstständig zu einem sinnergebenden Satz ergänzen.

Ich war die Einzige aus meinem Jahrgang mit einem eigenen Auto, also ließ ich es zu Hause stehen. Richtig viel half das auch nicht. Ich kam mit den Leuten nicht zurecht. Vielleicht lag es daran, dass mir das Abschiednehmen leichter fällt als das Ankommen. Dass ich nie echte Freunde hatte. Dass die meisten schüchternen Leute als arrogant wahrgenommen werden... Ich weiß es nicht. Das Auto war nach sechs Monaten sowieso weg, weil mein Dad die Leasingraten nicht mehr bezahlen konnte. Er setzte sich immer öfter Richtung Frankfurt ab und eines Tages war er völlig von der Bildfläche verschwunden. Für meine Mutter tat es mir leid. Sie hat ziemlich darunter gelitten. Der Klatsch in der Kleinstadt, das falsche Mitleid der Leute, die sie noch von früher kannte... Und vielleicht fehlte ihr Dad auch tatsächlich. Sie hat nicht darüber gesprochen und ich habe nicht gefragt. Er war früher nie dagewesen und jetzt war er auch nicht da. So groß war der Unterschied für mich nicht.

Um die Sache abzukürzen: Ich kämpfte mich durch bis zum Abi, um danach den ersten besten Studienplatz zu ergattern und abzuhauen. Einfach dahin, wohin das Schicksal mich trug. (...)

>>Dein Schnürsenkel ist auf.<<<

Das waren die einzigen Worte, die Johnny je an mich gerichtet hatte. Bis zu diesem Moment, in dem er vor mir am Fuß der Treppe lag, die er gerade hinuntergestürzt war. (...)

>>>Ist er ohnmächtig?<<<, fragte eines der Mädchen und fiel vor ihm auf die Knie. Das würde ihm gefallen, wenn er es mitbekommen würde, dachte ich. Die anderen drängten sich wild spekulierend um sie herum, ich rief den Notarzt.

Er war erstaunlich schnell da. Mittlerweile hatten sich ein paar Dutzend Schaulustige versammelt und Johnny war noch nicht wieder bei Bewusstsein. Ich begann, mir gelinde Sorgen zu machen. Er wurde auf eine Trage verfrachtet, die Mädchen, die sich mittlerweile aufführten, als hätten sie einen jungen Hund aus dem Tierheim adoptiert, trugen ihm alles hinterher. Alles, nur eines nicht. Als ich meine Umhängetasche hochnahm, klirrte es. Johnnys Schlüsselbund. Ich hatte meine Tasche in der Hektik direkt darauf abgestellt. Der Krankenwagen fuhr schon los. Ich sprintete hinterher, konnte ihn aber nicht mehr einholen.

fragment uit het boek Die Mühle (2016) van Elisabeth Herrmann

Vraag 21 (Max. 1 punt)

„Was ich gelernt habe in dieser Zeit" (Zeile 28-29) Was hat Lana gelernt?

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